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IBM i und 5 Fälle für High Availability

Da die mit Ausfallzeiten verbundenen Schäden für jedes Unternehmen unterschiedlich sind, müssen sie bei der Anwendung von Lösungen für Hochverfügbarkeit individuell zwischen Risiken und Kosten abwägen. Welche Fälle für High Availability (HA) es gibt und was IBM i dafür bietet, verraten wir Ihnen hier.

IBM i ist zwar zuverlässiger denn je, aber Zuverlässigkeit ist nicht gleich Verfügbarkeit Um genau zu sein, gelten Systeme, IT-Dienste oder Anwendungen laut ITIC 2019 erst dann als hochverfügbar, wenn sie mindestens 99,99 % der Zeit erreichbar sind. Eine stolze Zahl, die High Availability-Lösungen gewährleisten können, indem sie ein vollautomatisches Failover für ein Backup-System bieten. Sprich: HA-Lösungen müssen in der Lage sein, einen sofortigen Wiederherstellungspunkt bereitzustellen, damit Benutzer und Anwendungen ohne Unterbrechung weiterarbeiten können.

Wie wähle ich eine High Availability-Lösung aus?

Um die passende Lösung auszuwählen, sollten Sie zunächst analysieren, welche Anforderungen für Sie beim Betrieb Ihrer Power Plattform im Mittelpunkt stehen. Im Zuge des Betriebs-Kontinuitätsmanagement (BKM) lassen sich diese in fünf grundlegende Fälle einteilen.

Geplante Ausfälle

Wenn Sie Systeme oder Daten offline nehmen müssen, um notwendige Wartungsaufgaben durchzuführen – wie nächtliche Backups, Bandsicherungen oder die Installation neuer Hardware bzw. Software – handelt es sich um geplante Ausfallzeiten. Die entscheidende Frage dabei lautet: Wie viel Zeit pro Woche können Sie auf die Systeme oder Daten verzichten, ohne das der Ausfall Auswirkung auf Ihren Geschäftsbetrieb hat?

Geplante Ausfälle stellen das Haupteinsatzgebiet einer HA-Lösung dar. Bei IBM i zielt diese bei Einzelsystemen auf die Parallelwartung von Hardware und Software sowie Hardwareredundanz ab. Kommen hingegen HA Cluster oder voneinander unabhängige Plattenpools zum Einsatz, kann eine Produktivumgebung auf ein zweites System umgeschaltet oder ein weiterer Datenbestand verfügbar gemacht werden: Während die Systemwartung läuft, läuft der Geschäftsbetrieb einfach weiter.

Ungeplante Ausfälle

Plötzliche Hardwareausfälle, Softwareprobleme, menschliches Versagen, Benutzerfehler oder auch umgebungsbedingte Einflüsse wie z. B. Stromausfälle, Netzausfälle oder unzureichende Klimatisierung sind Gründe, die ungeplante Ausfallzeiten verursachen können. Und je größer Ihr Unternehmen bzw. geschäftskritischer Ihre IT-Infrastruktur ist, desto wichtiger ist auch der Schutz vor Ausfällen dieser Art.

Für eine möglichst wirtschaftliche Lösung können Sie den Hochverfügbarkeitsfokus auf den Zeitraum legen, der für Ihren Geschäftsbetrieb am wichtigsten ist. Kommt es zu ungeplanten Betriebsunterbrechungen, kann die Wiederherstellung einer High Availability-Umgebung mittels Failover auf ein Ausweichsystem erfolgen. Und während der Fehler diagnostiziert und behoben wird, läuft der Geschäftsbetrieb auf dem Ausweichsystem weiter.

Disaster Recovery

Feuer, Unwetter, Überflutungen, weitere Katastrophen und Störungen verschiedenster Art können auch für IT-Infrastrukturen weitreichende Folgen haben. Somit gehören alle Ressourcen, Pläne, Dienste und Verfahren zur Wiederherstellung und Wiederaufnahme unternehmenskritischer Anwendungen nach solchen Ereignissen in die Kategorie Disaster Recovery. Das Ziel ist es, die negativen Auswirkungen für ein Unternehmen oder eine Organisation so gering wie möglich zu halten.

Für große Unternehmen sind spezielle Disaster Recovery-Pläne besonders relevant, da die Wiederherstellung mithilfe von Bändern irgendwann nicht mehr innerhalb eines definierten Zeitrahmens machbar ist. Die Lösungsmöglichkeiten reichen von einem zweiten, sicheren Standort bis zum Einsatz eines Systems, auf das Sicherungsbänder zurückgespeichert und auf dem der Betrieb dann fortgesetzt werden kann. Oder sie nehmen DRaaS (Disaster Recovery as a Service) in Anspruch, bei der die Notfall-Wiederherstellung über einen externen Dienstleister erfolgt.

Kürzeres Backup-Zeitfenster

Die Zeit, um ein Backup von Anfang bis Ende durchzuführen, wird als Backup-Fenster bezeichnet. Für eine möglichst hohe Verfügbarkeit liegt die Herausforderung darin, alles in einem möglichst kleinen Zeitfenster zu sichern.

IBM i High Availablity-Lösungen bieten die Möglichkeit, die Dauer der Nichtverfügbarkeit Ihrer Systeme oder Services während der Sicherungen zu verkürzen: Die naheliegendste Methode besteht darin, entweder die für die Sicherung benötigte Dauer oder das zu sichernde Datenvolumen einzuschränken – z. B. durch Technologien für schnellere Bänder mit höherer Schreibdichte, parallel laufenden Sicherungen oder einem Backup auf sehr schnellen Datenträgern.

Auch lassen sich Daten, die für den Produktivbetrieb nicht nötig sind, archivieren und offline speichern. Nur bei Bedarf gehen sie online und brauchen daher nicht mitgesichert werden. Und indem nur geänderte Objekte gesichert werden, bleiben bei inkrementellen Backups die außen vor, die sich nicht geändert haben.

Loadbalancing

Auch für den Ausgleich von Lastspitzen lassen sich HA-Lösungen einsetzen. Dabei werden einzelne Workloads auf die verfügbaren Ressourcen verteilt. Beispiele für Lastausgleichs-Technologien (jeweils mit eigenen Auswirkungen auf die Hochverfügbarkeit) sind:

  • Front-End-Router, die alle eingehenden Anforderungen verarbeiten und Workloads gleichmäßig auf verfügbare Server verteilen.

  • Dezentrale und mehrteilige Anwendungen, bei denen jede einen vordefinierten Task ausführt und den Workload anschließend sequentiell an die nächsten Server weitergibt.

  • Ein kontrollierter Switchover, bei dem Anwendungen von überlasteten Servern auf Basis vordefinierter Richtlinien auf nicht ausgelastete Server verschoben werden.

Kontinuierliche Verfügbarkeit durch IBM Db2* Mirror for i

Immer mehr Unternehmen fordern eine kontinuierliche Verfügbarkeit Ihrer Systeme, bei der die Ausfallzeiten gleich null sind. IBM hat das erkannt und in IBM i 7.4 mit IBM Db2* Mirror for i umgesetzt. Dabei werden Daten zwischen zwei Plattformen in Echtzeit synchronisiert: Sobald ein Schreibvorgang eingeleitet wird, speichert Db2* Mirror for i eine Kopie der Db2-Datenbank auf zwei verschiedenen physischen Servern und nimmt für beide Updates auf. Im Ergebnis bedeutet das eine kontinuierliche Verfügbarkeit durch eine echte Aktiv-Aktiv-Instanz einer einzelnen Datenbank – die Wiederherstellungszeit nach einem Ausfall liegt bei beinahe Null.

Sie sehen: Die Herausforderung, wie geschäftskritische IBM i-Anwendungen zuverlässig weiterlaufen, wird durch verschiedene High Availability-Lösungen abgedeckt. Lesen Sie auch unser kostenloses VEDA Whitepaper „Ihr externer IBM i-Experte – Und 8 Herausforderungen, bei denen ein Managed Service Provider Sie unterstützen kann“

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